Fotografie - Die Welt in meinen Augen

52 Wochen Rheinkilometer 749 - 760

Für 2022 hatte ich mir als Foto-Projekt vorgenommen, jede Woche ein neues Bild vom Rheinufer zwischen den Rheinkilometern 749 und 760, dem zur Stadt Meerbusch gehörenden Rheinufer, hier hochzuladen. Mal mit Blick auf den Rhein, mal mit Blickrichtung vom Rhein weg.

Anfänglich war ich mir nicht sicher, ob ich dieses Vorhaben über das ganze Jahr durchhalten würde und ob der weitgehend naturbelassene Uferabschnitt genügend Motive bieten würde. Tatsächlich aber gab es überhaupt keinen Mangel an Motiven. Im Gegenteil, ein Bild pro Woche war oft gefühlt viel zu wenig um die Eindrücke wiederzugeben. Es zeigte sich im Laufe des Jahres, dass der Bereich am Rheinufer einen hohen und vielfältigen Freizeitwert für die Menschen aus den umliegenden Städten besitzt.

Ursprünglich überwiegend als Dokumentation der Landschaft am Rheinufer und dem jahrezeitlichen Wandel gedacht, entwickelte sich das Projekt frühzeitig immer mehr in Richtung Dokumentation der über das Jahr verteilten menschlichen Aktivitäten und der von Menschen, zum Teil schon vor langer Zeit, hinterlassenen Spuren.

Vorher festgelegte fotographische Randbedingung war, alle Bilder mit der selben Kamera und mit demselben Objektiv (Festbrennweite) aufzunehmen und diese ausschliesslich nach schwarz-weiss zu entwickeln.


Woche 01
Ein bewölkter, trüber Januartag am Rhein bei Langst-Kierst

Woche 02
Rheinkilometer 755 an der Rheinfähre in Langst-Kierst
Im Hintergrund das Langster Fährhaus.

Woche 03
Auch im Winter bietet die Natur am Rheinufer wunderschöne Strukturen.

Woche 04
Schnitzeljagd am Rhein
Die Station 6 "Am orangenen Tor" befindet sich am mit roten Ziegelsteinen verklinkerten Deichtor in Langst-Kierst. Das Wolkenreich kann auch Ende Januar gefunden werden.

Woche 05
Ein Schatzsucher am Rhein
Mit Schaufel und Metallsuchgerät ausgerüstet ist ein Schatzsucher am Samstagmorgen neben dem Fährkopf der Rheinfähre Langst-Kierst auf Schatzsuche. Die Enten rechts von ihm stört's nicht.

Woche 06
Ein verlassener Stellplatz
Der Campingplatz in Langst-Kierst liegt vor dem Rheindeich im Überflutungsgelände des Rheins und ist deshalb über den Winter geschlossen. Hier hat sich offenbar ein Dauercamper seinen Stellplatz befestigt und begrünt. Im Hintergrund auf der anderen Rheinseite ist Düsseldorf-Kaiserswerth zu sehen.

Woche 07
Das Wasser steigt
Mitte Februar hat der Rhein zwar noch kein richtiges Hochwasser, aber der Pegel ist doch deutlich erhöht und viele Bäume stehen bereits im Fluss. Im Hintergrund ist die Flughafenbrücke zu sehen.

Woche 08
Feuerstelle mit Sitzgelegenheit.
So einfach lässt sich eine Bank für den gemütlichen Abend am Feuer einrichten. Ob beides jetzt im Winter wirklich genutzt wurde?

Woche 09
Nebel

Woche 10
Sonntagsausflug
Eine Gruppe Kajakfahrer Anfang März auf ihrem Weg stromabwärts. Im Hintergrund die Rheinfähre Langst-Kierst.

Woche 11
Das Werk eines unbekannten Künstlers

Woche 12
Kurz vor dem Touchdown
Ein Airbus A380, eines der größten Flugzeuge der Welt, im Landeanflug auf den Flughafen Düsseldorf.

Woche 13
Ein Herz für die Mami
Ein Herz mit Kreide und viel Liebe auf einen Baumstamm am Rheinufer in Meerbusch-Büderich gemalt.

Woche 14
Kurz vor der Saisoneröffnung
Der Campingplatz öffnet nach der Winterpause am 8. April 2022, aber ein Dauercamper hat seinen Wohnwagen bereits eine Woche vorher abgestellt.

Woche 15
Die Flughafenbrücke verbindet Meerbusch mit Düsseldorf

Woche 16
Für immer geschlossen
In dieser Woche hat das am Langst-Kierster Fährkopf gelegene "Rheinhotel Vier Jahreszeiten" seine Türen für immer geschlossen. Ein neuer Betreiber steht aber schon fest und voraussichtlich zum Jahreswechsel 2023 wird nach Grundsanierung der Hotelbetrieb unter anderem Namen wieder aufgenommen.

Woche 17
Haus Niederrhein
Haus Niederrhein am Rheinufer Meerbusch Langst-Kierst wurde bereits 1926 als Familienhotel und Ausflugslokal erbaut. Seit letzter Woche ist sind sowohl Hotel als auch Restaurant nach Betriebseinstellung geschlossen.

Woche 18
Nummer 9
Ein Zettel, nur mit "9" beschriftet, liegt mit zwei Steinen beschwert am Rheinufer. Wofür? Was bedeutet die "9"? Eine Botschaft? Für wen?

Woche 19
Kleine Idylle
An einer einsamen Stelle am Rheinufer, an der nur selten Spaziergänger vorbeikommen, gibt es unter Bäumen verborgen ein verstecktes Rückzugsdomizil, zu dem auch dieser Winkel gehört.

Woche 20
Ein einsames Zelt am Rheinufer
Bei nächtlichen Temperaturen von 10 Grad und mehr in der 2. Maihälfte läßt es sich im Zelt aushalten.

Woche 21
Anglerglück
Angler am Rhein sind keine Seltenheit mehr. Der Fluss bietet mit Artenreichtum und Bestand gute Voraussetzungen für den Angelerfolg.

Woche 22
Unter der Rheinbrücke
Ein Läufer unter der Flughafenbrücke auf dem Weg vom Rheinufer zum Rheindeich.

Woche 23
Segelregatta
Pfingsten 1922 war die Geburtsstunde der ersten Rheinwoche, einer mittlerweile traditionsreichen Segelregatta auf dem Rhein. 100 Jahre später, an Pfingsten 2022, passieren die Teilnehmer Meerbusch-Büderich kurz vor der Flughafenbrücke. Im Hintergrund ist der Rheinturm in Düsseldorf zu sehen.

Woche 24
Erfrischung
Bei 28 Grad (im Schatten!) erfrischen sich auch Hunde gerne im Wasser. Am Rheinufer dürfen Hunde unangeleint frei laufen. Auch deshalb sind Hundebesitzer mit ihren tierischen Begleitern zu jeder Jahreszeit Dauergäste am Rhein.

Woche 25
Wasserrettung
Die Rettungsboote der Feuerwehr Düsseldorf sind vor allem für die schnelle Personenrettung vorgesehen. Das Boot im Bild wird von der an der Stadtgrenze Meerbusch/Düsseldorf liegenden Rettungs- und Schulungsstation Düsseldorf-Lörick der DLRG im Wasserrettungsdienst auf dem Rhein auch im Bereich Meerbusch eingesetzt.

Woche 26
Deichtor
Das Deichtor in Langst-Kierst ist der einzige Durchbruch des Rheindeichs auf Meerbuscher Gebiet. Das Deichtor wurde im Zuge der Deichsanierung 2010 vollständig neu gebaut und dabei erheblich verbreitert. Während vorher nur jeweils ein Auto den Durchlass passieren konnte, sind seitdem zwei Fahrspuren und ein breiter Fussgänger- und Radweg vorhanden. Bei drohendem Hochwasser kann das Tor mit zwei Reihen Aluminiumbalken verschlossen werden. Allerdings ist das bei dem neuen Deichtor bisher nur zu Übungszwecken erfolgt. Die Straße endet nach kurzer Strecke am Fähranleger der Rheinfähre nach Düsseldorf-Kaiserswerth. Unmittelbar hinter den Bäumen im Bild ist bereits das Rheinufer erreicht.

Woche 27
Hotel
Zum Hotelkomplex am Rheinufer Langst-Kierst gehört neben dem historischen Haus Niederrhein dieses 1996 erichtete Gebäude. Da zwischen Rhein und Deich im Überflutungsgelände des Rheins gelegen, steht es vollständig auf Stelzen, um vor Hochwasser geschützt zu sein. Von den wenigen Häusern am Meerbuscher Rheinufer zwischen den Rheinkilometern 749 und 760 ist es mit Abstand das größte Gebäude.

Woche 28
Herzsteine
Wer wohl die Steine am Rheinufer gesammelt und so dekorativ abgelegt hat?

Woche 29
Schaukel
Die Schaukel ist bestimmt ein großer Spass für Kinder. Irgendjemand hat sie beim Campingplatz in Höhe Rheinkilometer 756 an einem großen Baum aufgehängt. Im Hintergrund ist Düsseldorf-Kaiserswerth zu sehen.

Woche 30
Alles im Blick
Die Füße im Wasser und unter einem Sonnenschirm - so läßt es sich bei über 30 Grad und strahlendem Sonnenschein aushalten. Dabei sind der Fluss und die Ruine der im Jahre 1193 fertiggestellten Kaiserpfalz auf der anderen Seite des Rheins fest im Blick.

Woche 31
Steintürme
Steintürme am Rheinufer bauen ist eine beliebte Beschäftigung. Hier wurde allerdings ein besonders großer Turm gebaut. Wie lange er wohl stehenbleiben wird ohne umzufallen?

Woche 32
Schafe
Schafe sind regelmäßig gern gesehene Gäste am Rheinufer. Sie halten Gras und die häufig flächig vertretenen Brennnesseln kurz. Dieses junge Schaf ist nach einer Erfrischung am Wasser auf dem Weg zurück zur Herde, von der ein Teil im Hintergrund zu sehen ist. In der Mitte des Bildes ist die Rheinfähre Meerbusch-Kaiserswerth unterwegs von Ufer zu Ufer.

Woche 33
Kanadagänse
Mit dem extremen Niedrigwasser im August zieht sich der Rhein immer mehr zurück und hinterlässt an manchen Stellen kleine Tümpel. Die Kanadagänse fühlen sich darin offensichtlich wohl.

Woche 34
Pause
Hund und Herrchen machen Pause. Die großen Felsblöcke gehören zu den sogenannten "Hungersteinen" am Rheinufer bei Meerbusch-Büderich und sind bei normalem Wasserstand des Rheins nicht zu sehen. Sie wurden in früheren Jahrhunderten "Hungersteine" genannt, weil das sichtbar werden der Steine auf Grund von wenig Wasser im Rhein Trockenheit und damit eine schlechte Ernte bedeutete.

Woche 35
Campingplatz
Zwischen den Rheinkilometern 755 bis 757 wird seit über 70 Jahren gecampt. Der Campingplatz bei Langst-Kierst liegt unmittelbar am Rheinufer zwischen Rhein und Deich in einem Naturschutzgebiet und muss wegen Hochwassergefahr jeden Herbst vollständig abgebaut werden. Im nächsten Frühjahr wird dann aus Wiese wieder ein Campingplatz.

Woche 36
Die Kraft der Natur
Die Felsblöcke ("Hungersteine") bei Meerbusch-Büderich lagen ursprünglich mitten im Rheinstrom und behinderten bereits im 19. Jahrhundert die Schiffahrt. 1884/85 wurden sie gesprengt und mit Stahlseilen Richtung Ufer gezogen. Bei Niedrigwasser werden sie noch heute sichtbar und bereits nach wenigen Wochen fängt die Natur dann mit der Eroberung an. An manchen Stellen sind bis heute Reste der damals verwendeten Stahlseile vorhanden.

Woche 37
Vergängliche Kunst
Nur aus am Rheinufer gesammelten Fundstücken besteht dieses Kunstwerk, von dem nur ein kleiner Teil auf dem Bild zu sehen ist. Mit steigendem Wasserstand des Rheins werden sich alle Fundstücke wieder im Fluss verteilen und alle Spuren des mit viel Mühe enstandenen Werks werden verschwinden.

Woche 38
Steigendes Wasser
Nach dem Niedrigwasser des Sommers steigt der Rheinpegel langsam. Hier wird schon bald nichts mehr von den im Frühjahr und Sommer auf dem trocken gefallenen Boden gewachsenen Pflanzen aus dem Wasser ragen.

Woche 39
Spaziergang am Rhein
Es ist herbstlich geworden und statt sich am Ufer zu sonnen oder die Füße in das kühlende Wasser zu strecken ist wärmere Kleidung angesagt.

Woche 40
Ausflug
Bei sonnigem und sehr schönen Herbstwetter nutzen viele Ausflügler die Rheinfähre "Michaela II" zwischen Meerbusch Langst-Kierst und Düsseldorf-Kaiserswerth für einen Besuch der anderen Rheinseite.

Woche 41
Der Beuys-Kopf
Bei Rheinkilometer 749, direkt an der Grenze zu Düsseldorf und mit Blick auf den Rhein, steht die 2,50 Meter hohe und zwölf Tonnen schwere Skulptur "Kopf Joseph Beuys" des 2019 verstorbenen Künstlers Anatol Herzfeld. Mit der 2008 enstandenen Skulptur aus Granit erinnert Anatol an seinen Lehrer Joseph Beuys.

Woche 42
Schleppjagd
Die Landschaft am Rhein wird für viele Aktivitäten genutzt. Hier für eine Schleppjagd am Rheinufer im Bereich Meerbusch-Büderich. Eine Schleppjagd ist keine Jagd auf Tiere, sondern ein organisiertes Ausreiten ins Gelände mit Hunden, die eine künstliche, zuvor gelegte Fährte (die "Schleppe“) verfolgen.

Woche 43
Auf dem Deich
Der gut ausgebaute Weg auf der Deichkrone ist nicht nur bei Spaziergängern beliebt, sondern ganz besonders auch bei Radfahrern. Die Schilder links sind Wegweiser mit Entfernungsangaben zu den Orten der Umgebung. Für die Erholungspause gibt es eine Sitzbank mit Abfallkorb.

Woche 44
Ziel Schottland
Hochgezogener Bug und Freifallrettungsboot am Heck, also kein reines Binnenschiff. Ein nicht alltäglicher Schiffstyp auf dem Rhein. Das Fluss-Seeschiff "Twister", ein LPG-Tanker, passiert am 1. November 2022 flussabwärts das Rheinufer Meerbusch-Büderich. In der Nacht zuvor wurde die Twister im Chempark Dormagen entladen. Das nächste Ziel ist der Seehafen Grangemouth in Schottland.

Woche 45
Ausritt
Die Wiesen zwischen Deich und Rhein werden gerne für einen gemeinschaftlichen Ausritt genutzt.

Woche 46
Schilderwald
Informationen für die Schiffahrt bei Rheinkilometer 750. Hier wechseln die für die jeweiligen Rheinabschnitte festgelegten UKW-Sprechfunkkanäle für die Kommunikation zwischen den Schiffen auf dem Fluß. Das Schild rechts zeigt an, daß der Rhein ab hier flußabwärts mit Jetski befahren werden darf.

Woche 47
Stingesbach
Hier münden der Stingesbach und ein Regenwassersammler bei Meerbusch-Büderich in den Rhein. Der Stingesbach speist sich ausschließlich aus Regen- und Grundwasser, ohne eine Quelle zu haben. Durch die Trockenheit in den letzten Jahren führt der Bach leider seit einiger Zeit kein Wasser mehr.

Woche 48
Elektrizität
Der Campingplatz ist Anfang Dezember längst abbgebaut, um die Einrichtungen vor einem Winterhochwasser des Rheins zu schützen. Übrig bleibt dieser Stromverteiler, der zum Schutz vor Überschwemmung auf einen Turm gesetzt wurde.

Woche 49
Beton und Stahl
Am Rheindeich führen auf jeder Seite der Flughafenbrücke kreisförmige Fussgänger- und Radfahrer-Auffahrten auf die Rheinbrücke. Der einzige Ort auf der gesamtem Strecke, an dem Beton und Stahl das Bild beherrschen können.

Woche 50
Ruine der Steinernen Brücke und Bewässerungsschleuse
In der Nacht vom 15. auf den 16. Januar 1920 erreichte der Rhein nach lange anhaltendem Regen und mit großen Schmelzwassermengen versehen im Bereich des heutigen Meerbusch den höchsten Hochwasserpegel seit Jahrzehnten. Im Bereich der Mühlenbach-Bewässerungsschleuse ("steinerne Brücke" genannt) zwischen Ilverich und Büderich brach der Rheindamm auf einer Länge von 50-70m. Die enormen Wassermassen zerstörten das Bauwerk völlig und überschwemmten weiträumig Dörfer und Land hinter dem Deich. Der heutige Deich schlägt einen Bogen um die Reste des Bauwerks, dass nun seit über 100 Jahren an die letzte Hochwasserkatastrophe in der Region erinnert.

Woche 51
Myriameterstein LIX
1867 wurde von den Rheinanliegerstaaten beschlossen, im Rahmen einer Rheinvermessung alle 10.000 m ( = 1 "Myriameter") auf beiden Rheinseiten "Myriametersteine" als Messpunkte zu setzen. Bei Meerbusch-Nierst ist einer dieser Steine bis heute erhalten geblieben. Der Stein ist zur Rheinseite hin mit der in röm. Zahlen eingeschlagenen Nummer "LIX" (59) beschriftet, was bedeutet, dass es sich um den 59. Myriameterstein ab Rheinbrücke Basel handelt. Zur Landseite hin lautet die heute leider kaum noch lesbare Beschriftung “590 Kilometer von Basel, 234 Kilometer bis Rotterdam”. Der mittlerweile über 150 Jahre alte Myriameterstein ist heute ein Denkmal.

Woche 52
Hochspannungsleitung
Ziemlich genau bei Rheinkilometer 760 überquert eine für die Stromversorgung wichtige 380.000 Volt Hochspannungsleitung den Rhein. Zum Jahresende ist das Wetter ähnlich wie zu Anfang des Jahres - trübe, regnerisch und mit einem gut gefüllten Rhein.